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zondag, november 26, 2006

Rajak Ohanian in Metropolis (Arte)

Vanavond op de tv-zender Arte in het kunstmagazine Metropolis: Was dahinter steckt - Rajak Ohanian

In „Was dahinter steckt“ zeigen wir normalerweise welche immense Arbeit sich hinter den wenigen Bildern einer Reportage verbirgt. Heute versuchen wir, das Lebenswerk eines Fotografen zu präsentieren, der seit fast fünfzig Jahren nach seinen eigenen Regeln lebt und arbeitet. Rajak Ohanian ist ein zurückhaltender Künstler. Als Mensch jedoch ist er offen und freigebig, ein wahrer Humanist und Poet.

Rajak Ohanian: "Ich bin nichts und niemandem verpflichtet. Ich muss keine Ergebnisse vorweisen. Ich habe keine Termine. Ich bin frei. Ja, ich bin wirklich unabhängig. Das Einzige, was mich einschränkt, sind materielle Zwänge. Aber um etwas Bleibendes zu schaffen, muss man sich Zeit nehmen! In den Fünfzigerjahren, als ich mit dem Fotografieren anfing, nahmen mich befreundete Sinti und Roma aus Décines, wo ich geboren bin, mit nach Saintes-Marie-de-la-Mer. Das erste Mal fuhr ich mit der Vespa hinunter, eine Semflex um den Hals, das war ganz schön abenteuerlich … Und die Leute dort unten hatten Spaß daran, fotografiert zu werden.

Die meisten meiner Fotografien sind Porträts, was sich auch in den Titeln widerspiegelt. Schon meine ersten Arbeiten waren Porträtaufnahmen. Zum Beispiel die Serie „Portrait eines Angestellten“. „Sainte Colombe le village“ ist das Porträt eines Dorfs, „Chicago“ das einer Stadt. Zwei Jahre bin ich durch die Straßen von Chicago gezogen, immer auf der Suche nach Motiven, allein im Widerstreit mit mir selbst … Ich muss fotografieren, es ist ein innerer Drang … Oft zerreiße ich das erste Ergebnis und fange noch mal von vorn an … Dabei habe ich keinen festen Plan, ich lasse mich treiben, die Ideen kommen mir beim Arbeiten. In Chicago habe ich 36 Aufnahmen zu einer Fotografie zusammengefasst und damit einen neuen Raum, ein neues Bild geschaffen. In dieser Zeit hatte ich das gängige 30x40-Format satt, ich fand es inflationär. Ich wollte mich davon abheben. Irgendwann wusste ich, was ich wollte: Chicago auf drei mal drei Meter dreißig. Leider musste ich mich 15 Jahre gedulden, bis ich die Arbeit realisieren konnte, ganz einfach, weil mir das nötige Geld dazu fehlte. Denn ich habe meine Abzüge immer selbst finanziert …

Als ich jung war, interessierte ich mich wenig für meine Wurzeln. Ich leugnete nicht, dass ich Armenier bin, aber ich thematisierte es auch nicht. Unlängst jedoch war ich in Alep, um den Völkermord in Armenien zu dokumentieren. Mein Vater ist dort im städtischen Waisenhaus aufgewachsen, nachdem er seine Eltern bei einem Massaker verloren hatte … Mit diesen Arbeiten habe ich mich dem Thema zum ersten Mal gestellt. Es hat 70 Jahre gedauert, bis ich soweit war. "


Zondag 18.05 Arte Metropolis





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